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Verfasst von Neue Szene am 13.05.2025
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Die Sushi-Bar schließt am 18. Mai ihre kulinarischen Pforten
Vor ein paar Tagen haben Iris und Rainer Thum über Social Media verkündet, dass sie am 18. Mai ihre Sushi-Bar am Katzenstadel 1 nach fast 30 Jahren für immer schließen werden. Walter Sianos hat nachgefragt.
Rainer, ihr habt vor ein paar Tagen auf eurer Facebook-Seite verkündet, dass mit der Sushi-Bar am 18. Mai Schluss ist. Die Anteilnahme war groß und für viele war dieser Schritt überraschend. Wie lange hat diese Entscheidung in euren Köpfen rumort?
Eigentlich seit Corona. Wir haben seitdem immer wieder eine Achterbahnfahrt zwischen Hoffen und Bangen erlebt, der Entschluss, die Sushi-Bar zu schließen ist schon länger in uns gereift und jetzt war es einfach an der Zeit, die Reißleine zu ziehen. Uns geht es jedenfalls damit gut.
Haben neben Corona auch der daraus resultierende Personalmangel, eine Kostenexplosion und viel neue Konkurrenz gerade von asiatischen Restaurants und Imbissen eine tragende Rolle gespielt?
Du hast es exakt auf den Punkt gebracht. Irgendwann kam dann der Moment, wo sich alles wirtschaftlich nicht mehr gerechnet hat. Wir haben unseren Job über all die Jahre sehr gerne, mit Leidenschaft und Liebe gemacht und viel Arbeit, Zeit und Energie investiert. Natürlich war auch die eine oder andere Entscheidung, die wir gefällt haben vielleicht nicht richtig, aber das spielt jetzt für uns auch keine Rolle. Es war eine sehr schöne Zeit, aber es macht einfach keinen Sinn mehr.
Ihr hattet zu vielen eurer Gäste ein freundschaftliches Verhältnis. Ich kann mich noch erinnern, wie ihr während der Pandemie die Essenspakete zum Abholen mit netten Messages verziert habt.
Wir haben den Kontakt zu unseren Gästen immer gepflegt. Das sieht man gerade jetzt, nachdem wir unsere Entscheidung bekannt gemacht haben. Wir können uns seit Tagen vor Nachrichten und Reservierungen kaum noch retten.
Neben Sushi und anderen asiatischen Spezialitäten war die Sushi-Bar auch ein Cocktail-Hotspot. Das war Ende der 90er Jahre ein völlig neues Konzept und ihr wart da Pioniere in der Stadt.
Die Idee dazu hatte unser Vorgänger Bernd Fischer und er hatte damit ein außerordentlich gutes Näschen. Aber selbst, als wir den Laden von ihm übernommen hatten, hat es noch eine Weile gedauert, bis die Augsburger das wirklich angenommen haben. Sushi und Cocktail entwickelten sich dann zu einem echten Renner.
Die Sushi-Bar war jahrelang in Augsburg eine echte Institution. Wie sieht es bei euch tief innen aus? Seid ihr traurig, wehmütig oder sogar erleichtert?
Durch den Kampf in den letzten Jahren ist die Wehmut inzwischen abgearbeitet. Für uns ist es in der Tat inzwischen eine Erleichterung.
Ist dieser Abschied endgültig?
Meine Frau Iris arbeitet bereits seit über zwei Jahren vormittags in der Uniklinik. Ich habe parallel in der Kulperhütte angefangen zu arbeiten und werde dort ab Juni beginnen. Wir fallen also sehr weich.
Wenn du so zurückblickst, inwiefern hat sich die Gastronomie und das Ausgehverhalten in der Stadt verändert?
Die Coronazeit war eine Zäsur. Die Leute haben es wieder zu schätzen gelernt, zuhause zu sein. Die große Konkurrenz und ein verändertes Ausgehverhalten haben diesen Prozess beschleunigt. Unsere Gäste sind mit uns älter geworden und wir konnten es nicht ausreichend mit jüngeren Gästen kompensieren.
Immer mehr eingesessene Lokale schließen. Eine neue Generation, ein neuer way of life…
Das ist definitiv so. Wir haben fast 30 Jahre unser Lokal geführt, das sagt doch eine Menge über die Sushi-Bar aus und darauf sind wir auch stolz.
Was bleibt nach so vielen Jahren? An welche Augenblicke denkst du gerne zurück?
An sehr viele schöne Geschichten und Erinnerungen. Eines der herausragenden Ereignisse war aber schon der 50. Geburtstag von Ostwerk-Chefin Sandy Hönig, die uns zwei Tage vor ihrem Geburtstag mitteilte, dass sich die Anzahl der Gäste verdoppelt, weil sie vergessen hatte, auch die Partner der Gäste mit einzuladen sind. Wir haben alles hinbekommen und es war ein legendäres Ereignis.
Ein neues Leben, ein neuer Biorhythmus? Freut ihr euch darauf, nachts nicht mehr arbeiten zu müssen?
Mal sehen, wie sich das mit den Arbeitszeiten bei mir so entwickelt, denn die Kulperhütte hat sieben Tage die Woche geöffnet. Iris will die Gastro auch nicht ganz aufgeben und überlegt, ob sie noch zusätzlich einen Job annimmt. Wir werden also gut über die Runden kommen und auch sicher mehr Zeit füreinander haben.
Klingt gut. Und was wird aus eurem langjährigen Koch Lü?
Der geht in seinen wohlverdienten Ruhestand. (ws)
Foto: Heike Heller
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