Frischluftfete mit feinsten Klängen
Verfasst von Neue Szene am 02.09.2025
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Listening-Bar im Jazzclub-Augsburg
„Ich liebe Jazz!“ Der Ausruf zeigt, welche Faszination von dieser Musik ausgeht. Eine Faszination, die zum Beispiel im Japan der 50er- und 60er-Jahre dazu führte, das sich Jazzfreunde in Bars (Kissa) trafen, um dort aktuelle Musik zu hören. Einerseits, weil es sich kaum jemand leisten konnte, die teuren Schallplatten-Importe zu kaufen, andererseits, weil sich Gleichgesinnte an Ort und Stelle wunderbar austauschen und gemeinsam schwärmen konnten. „Kissas“ gab und gibt es in jeder Stadt, in jedem Viertel und alleine in Tokyo einige Hundert. Alle spielen analog, legen Vinyl auf, ob alte oder neue Platten.
Zur Geschichte der Kissas
Aber nicht jede Kissa ist gleich. In einigen herrscht während der Musik ein Schweigegebot oder sogar Sprechverbot, in anderen sieht man das nicht so eng. Weitere Unterschiede gibt es in der Ausstattung. Einige werden von High-End-Enthusiasten betrieben. Dort stehen hinter der Bar regelrechte Plattenspieler-Aggregate mit offen liegendem Riemenantrieb und große Röhrenverstärker mit analogen VU’s und manchmal sind imposante Lautsprecher-Boxen aufgestellt, oft in edlen Massivholzkonstruktionen meisterhaft gefinisht. Dann gibt es kleinere Kissa, die mit gemütlicher Wohnraum-Atmosphäre und guten HiFi-Komponenten ausgestattet sind. Allen gemeinsam ist eine stattliche Anzahl von Schallplatten. Mittlerweile - wohl auch im Zuge des Vinyl-Trends - macht das japanische Beispiel auf der ganzen Welt Schule. Überall eröffnen Bars, die Jazzplatten auflegen, coole Drinks anbieten und gut besucht werden. In London, Paris und Berlin und nun auch in Augsburg.
Jazzclub Augsburg holt den Trend der Kissas mit eigenem Konzept auf die Bühne
Zunächst wird der Club an jeweils zwei Donnerstagen pro Monat geöffnet und steht seinen Mitgliedern und Gästen bei freiem Eintritt zur Verfügung. Ab 20 Uhr beginnt das Musikprogramm, das jeweils von einem aktiven Jazzclub-Mitglied gestaltet wird. „Beschallt“ wird nicht über die Live-Bühnentechnik für den Konzertbetrieb, sondern über eine erstklassige HiFi-Anlage aus dem letzten Jahrtausend. Zwei Plattenspieler, ein Mischpult, ein stattlicher Verstärker und zwei, dem Raum angemessene Lautsprecher-Boxen sind die technische Basis für echten, analogen Jazz-Genuss in Stereo. Statt andächtigem Schweigen ist das Gespräch mit Freunden und anderen Gästen gewünscht, denn der Jazzclub Augsburg ist ein Ort der Begegnung und Kommunikation zwischen Gleichgesinnten. Aus diesem Grund wird auch die Lautstärke soweit abgesenkt, dass der Jazz als stimmungsvoller Hintergrund dient.
Die Schallplatten stammen derzeit aus verschiedenen Sammlungen aktiver Mitglieder und reichen zurück in die frühen 60er-Jahre. Natürlich gibt es auch frische Pressungen, also aktuelle Schallplatten, die teilweise von den Bands selbst verkauft werden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass der Jazzclub Augsburg möglichst rasch eine eigene Sammlung aufbauen möchte. Gut erhaltene Schallplatten aus allen Richtungen des Jazz werden gerne angenommen.
Für die Macher des Jazzclubs Augsburg ist die „Listening-Bar“ ein weiterer Anlass, den Jazzclub für Interessierte öfter zugänglich zu machen. Während bei den Jamsessions und Konzerten die Live-Musik im Vordergrund steht, ist es bei der „Listening-Bar“ die Geselligkeit. Abgerundet wird das Ganze durch eine Erweiterung des Getränkeangebots, denn hinzu kommt der „Highball“, ein in Japan höchst populärer Longdrink, der dort getrunken wird, wie bei uns das Bier.
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