Na endlich: Bob Dylan bekommt Literaturnobelpreis

Es ist ja nicht vollkommen ungewöhnlich, dass Liedermacher anspruchsvolle Texte schreiben, aber in solcher Qualität über einen Zeitraum von über einem halben Jahrhundert, das dürfte Bob Dylan so schnell niemand nachmachen. Viel wahrscheinlicher ist sowieso, dass der 1941 geborene Robert Allen Zimmermann – wie die Beatles – ein singuläres Phänomen der Popmusik bleibt, vergleichbar eher mit Künstlern wie Picasso oder Shakespeare.

Der Trickster ist längst Gegenstand von Literaturseminaren, in Dylans Texten stößt man auf so ziemlich jedes Element der Erzähltheorie und sämtliche rhetorische Stilmittel, poetisch sind sie sowieso und von Ovid bis Poe, Brecht und Ginsberg finden sich Verweise auf den kompletten Dichterolymp der westlichen Welt. "I consider myself a poet first and a musician second", hat Dylan mal gesagt, vielleicht.

Die schwedische Akademie begründete ihre Entscheidung, zum ersten Mal überhaupt einen Songwriter auszuzeichnen, mit den Worten: "For having created new poetic expressions within the great American song tradition". Damit stapelt die Jury fast etwas zu tief, Bob Dylans Einfluss und Wirkung gehen über die amerikanische Songtradition weit hinaus.

Anyway, wir freuen uns und sind mal gespannt, was der Geehrte, der übrigens heute Abend in Las Vegas spielt, selbst dazu sagt. Vermutlich sowas wie: "I have dined with kings, I've been offered wings - and I've never been too impressed". (flo)

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