Hört! Hört! Konzerte - Kain adler in der welt so schön

Ein Portrait der Augsburger Patrizierin und Musikerin Katharina von Logschau

Alles öffentliche Musikgeschehen in der Renaissance schreibt die Musikwissenschaft traditionell dem männlichen Geschlecht zu. Jedoch bestätigen neuere Forschungen (B. Eichner, Oxford) die Vermutung, dass Frauen maßgeblich daran beteiligt waren. Dafür sind zum Beispiel die Dominikanerinnen in Augsburg repräsentativ, indem sie Messen musikalisch selbst gestalteten. Auch in Adels- und Patrizierkreisen gehörte Musik zum Bildungsalltag des weiblichen Geschlechts, verbürgt etwa durch das vielgerühmte musikalische Wirken der Patrizierin Katharina von Logschau. Das Programm handelt daher von der Partizipation von Frauen am Musikleben in der Renaissance, wobei wir den Focus eindeutig auf die damit verbundenen Herausforderungen in der Aufführungspraxis polyphoner Musik legen.

Kompositionen von Jobst von Brandt, Arnold von Bruck, Johannes Bacchius, Benedictus Appenzeller, Thomas Crecquillon, Cornelius Canis bis hin zu Pierre de Manchicourt zu Ehren der Augsburger Patrizierin K. von Logschau, geb. Adler, gestalten den Großteil des Programms. Gerühmt für ihre Musikalität und überaus schöne Stimme soll Katharina stellvertretend für vergessene Musikerinnen der Renaissance stehen. Verbürgt ist zumindest ein Konzert im Jahre 1546, in dem sie anlässlich des Regensburger Religionsgesprächs mit anderen Musikerinnen auf einem Tasteninstrument spielte. Überliefert sind uns eine Reihe von 4-6-stimmigen weltliche Liedsätze, geistliche Motetten und Messteile, die für Katharina von Logschau komponiert wurden, und nicht für Kaiser Maximilian I., wie bislang geglaubt – so Sonja Tröster, Wien.

Termin:

19.09.2024

Beginn:

20:00

Anfahrt Schaezlerpalais
Adresse:
Schaezlerpalais
Maximilianstraße 46
86150 Augsburg
Deutschland