Schauspiel nach dem Roman von Mary Shelley
»Lasset uns Menschen machen nach unserem Bilde.« Das ist der uralte Traum der Menschheit, sich neu zu erschaffen, selbst Gott zu sein.
Viktor Frankenstein gelingt genau das: er hat aus Leichenteilen eine Kreatur geschaffen, die er zum Leben erwecken kann. Aber im Moment seines größten Triumphes erschrickt er so sehr über die Ungeheuerlichkeit seines Erfolges, dass er die Kreatur flieht. Das Wesen muss sich die Welt allein erschließen, muss allein herausfinden, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Die Kreatur macht sich auf die Suche, um ihren Schöpfer zu finden. Als sie sich schließlich treffen, schlägt Frankenstein seiner Kreatur ihren einen und einzigen Wunsch aus und leugnet seine Verantwortung. Daraufhin schwört die Kreatur blutige Rache.
Mary Shelley veröffentlichte ihren Weltklassiker 1818 vorerst anonym und schuf damit einen Meilenstein des Horrorgenres. Entstanden 1816, dem Jahr ohne Sommer, schuf die junge Frau einen Roman von hochgradig komplexer Struktur: multiperspektivisch und polyphon ist die Erzählung der Kreatur eingebettet in die Erzählung Frankensteins, die wiederum in der Erzählung eines Polarforschers aufgehoben ist.
Für die Augsburger Fassung wurde eine eigene Chronologie geschaffen: die Erzählungen des Wesens und die von Viktor Frankenstein wurden um die Ebene der Entstehungsgeschichte erweitert.