Am 20.07. findet in Augsburg die Radlnacht statt

Fahrrad-Demo über die B17 für bessere Fahrradstruktur in Augsburg

Die Organisator*innen der Augsburger Radlnacht 2024, die dieses Jahr als Demonstration für sichere Radwege und den Ausbau der Fahrradinfrastruktur stattfindet, äußern sich zu ihrer Motivation. Es war eine große Enttäuschung, dass die Stadt Augsburg mit den politischen Entscheidungsträger*innen und dem Mobilitätsreferenten die Radlnacht abgesagt hat. Nicht nur in der Fahrradszene, sondern bei sehr vielen Augsburger*innen. Das zeigen die vielen positiven Reaktionen auf die Ankündigung der alternativen Radlnacht. Augsburg ist "Radlnacht-Stadt", mit im Vergleich zu anderen Städten überdurchschnittlichen Teilnehmer*innen-Zahlen bei den vergangenen Ausgaben.

Mehr Radwege bedeutet weniger Autos
Die Organisator*innen sehen als zentralen Faktor für einen höheren Radverkehrsanteil in Augsburg den Ausbau der Radinfrastruktur. "Wenn es mehr sichere und breite Radwege gibt, dann werden auch mehr Menschen gerne mit dem Rad anstatt mit dem Auto fahren", ist sich Anja Mayer sicher.

Zentral seien für ein attraktives Radwegenetz durchgängige Radvorrangverbindungen von der Innenstadt in alle Stadtteile und zwischen den Stadtteilen, so Florian Lenz. Vorschläge für die Führung dieser Routen habe man bereits 2022 im sogenannten "Augsburger Verkehrswendeplan" gesammelt und als Forderung zur Umsetzung an die Stadt gestellt. Die Organisator*innen schließen an das Bürgerbegehren "Fahrradstadt Jetzt" von 2020 an, und betonen die Notwendigkeit weiterer Verbesserungen über die Ziele des Radentscheids hinaus.

Breites Bündnis verschiedener Organisationen und Einzelpersonen
Aus diesen Gründen haben sich die Organisator*innen zusammengefunden und beschlossen, die Augsburger Radlnacht 2024 selbst zu organisieren und als Demonstration anzumelden. Dass ein breites Bündnis verschiedener Organisationen und Einzelpersonen die Radlnacht organisiert, zeigt, dass in Augsburg viele Menschen hinter den Forderungen nach besseren Bedingungen für den Radverkehr stehen. Das Bündnis ruft daher alle Augsburger*innen zur Teilnahme auf.

Die Organisator*innen fordern die Entschärfung von Gefahrenstellen für Radfahrer*innen, etwa den Bahnhofstunnel. Er wäre für die Route der Radlnacht die direktere Strecke. Doch er ist nach wie vor für Fahrradfahrende gefährlich, so dass der Tunnel auf der Radlnacht umfahren wird.

Stefan Sohnle, Mitorganisator: "Die Radlnacht-Strecke ist dieses Jahr ideal. Auf den breiten Straßen können die Teilnehmer*innen das Fahren auf guter Infrastruktur erleben und gleichzeitig sehen, für wie viele Menschen darauf eigentlich Platz wäre. Wir fahren ein längeres Stück über die autobahnähnliche innerstädtische B17, symbolisch dafür, dass dem Autoverkehr trotz aller objektiver Nachteile immer noch ein absurd großer Raum eingeräumt wird - heute wollen wir das ändern und zeigen, wie sich Vorrang für den Radverkehr anfühlen kann."

Die Organisator*innen der Radlnacht fordern außerdem eine wertschätzende Haltung gegenüber dem Fahrradverkehr und schnellere Verbesserungen bei konstruktiver Kritik und Vorschlägen von Bürger*innen. Das ist allein schon Bestandteil des Versprechens, das die Stadt mit der Deklaration als "Fahrradstadt" geleistet hat.

Das Rad ist das Mittel, um sich in der Innenstadt entspannt, flexibel und schnell zu bewegen
"Fahrradfahren ist mehr als von A nach B zu kommen" so Mitorganisator Stefan Sohnle. "Fahrradfahren bringt die Form von Freiheit, die die Automobilwerbung zu Unrecht verspricht. Das Rad ist das Mittel der Wahl, um sich in der Innenstadt entspannt, flexibel und schnell zu bewegen.
Von der verringerten Verkehrsbelastung durch Autos profitieren am Ende alle - ob durch weniger Lärm, bessere Luftqualität, weniger Gefährdung durch Unfälle oder schlicht keine Staus."

Teilnahme und Ablauf
Ab 19 Uhr gibt es am Prinzregentenplatz Bühnenprogramm und Möglichkeiten zum gemeinsamen Austausch. Die Aufstellung der Mitfahrenden beginnt um
20:30 Uhr, die Abfahrt ist um 21 Uhr. Die Rückkehr der ersten Radler*innen wird gegen 22 Uhr am Prinzregentenplatz erwartet.

Die Veranstalter*innen haben einige Informationen für die Teilnahme zusammengestellt:
* Das Tempo ist mit ca 12km/h niedrig, so dass alle entspannt radeln können.
* Toiletten gibt es im Nordeingang des Hauptbahnhofs (kostenpflichtig) sowie im "Peter Pane Burgergrill & Bar" im Helios-Center (kostenfrei, im Rahmen des von der Stadt Augsburg geförderten Konzepts "Die nette Toilette).
* Das Schmücken das Fahrrads mit Lichtern, Plakaten, Fahnen ist erlaubt. Dabei ist dennoch auf Verkehrssicherheit zu achten. Die Fahnenstangen dürfen nicht länger als 2 Meter sein.
* Getränke dürfen nicht in Glasflaschen mitgeführt werden.
* Die Polizei sperrt die Straßen für die Radlnacht und viele Ordner*innen fahren mit.
* Die behördlichen Auflagen verbieten die Mitnahme von Tieren, selbst wenn sie in einem Lastenrad sitzen würden.
* Bei der Radlnacht sind nur Fahrräder erlaubt. Menschen auf E-Scootern, Inlineskates, Skateboards dürfen nicht teilnehmen.

Streckenverlauf
Die Fahrt führt über die Schlettererstraße und Holzbachstraße zur Stadionstraße, am Rosenaustadion vorbei, über die Gabelsberger Straße zur B17. Dort geht es nach Westen bis zur Ausfahrt Bürger-Meister-Ackermann-Straße. Über diese führt der Weg zurück zum Prinzregentenplatz. Etwa auf halber Strecke fährt die Radlnacht noch eine Schleife, über die Deutschenbaurstraße bis zum Kreisverkehr, das Dierig-Gelände und die Eberlestraße.

Weitere Informationen: www.radlnacht-augsburg.de

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