Der Brecht-Preis geht nach Berlin

Der Brecht-Preis 2013 geht an: Ingo Schulze. Der 1962 in Dresden geborene Schriftsteller ist spätestens seit seinem Erzählband "Handy - 13 Geschichten in alter Manier" einer breiten Öffentlichkeit bekannt und lebt seit 1993 in Berlin. "Mit dem Bertolt-Brecht-Preis erhält Ingo Schulze eine verdiente Würdigung – ich freue mich sehr für ihn", so der Jury-Vorsitzende, der Augsburger Kulturreferent Peter Grab vielsagend.

Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird von der Stadt Augsburg alle drei Jahre vergeben, "an Persönlichkeiten, die sich in ihrem literarischen Schaffen durch die kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart auszeichnen", wie es in der Pressemitteilung des Kulturreferats heißt. Bisherige Preisträger waren Franz Xaver Kroetz (1995), Robert Gernhardt (1998), Urs Widmer (2001), Christoph Ransmayr (2004), Dea Loher (2006) und Albert Ostermaier (2010).

Aus der Jurybegründung: "Ingo Schulze ist der hartnäckigste Chronist der deutschen Wiedervereinigung. Kein anderer Schriftsteller geht den grundstürzenden Umwälzungen jener Wendemonate, die Millionen Menschen eine radikale Lebenswende abverlangten, so minuziös nach wie er. Schulze ist damit zu einem politischen Romancier von internationalem Rang geworden, der seinen Blick aber nicht auf die politische Klasse richtet, sondern auf die eminent politischen Erfahrungen von Millionen Ostdeutschen und Osteuropäern während und nach dem Kollaps des realen Sozialismus. Souverän verfügt Schulze über die unterschiedlichsten Spielarten, Tonlagen und Techniken des Erzählens. Mit hoher künstlerischer Intelligenz und viel Witz knüpft er an große Traditionslinien gerade der deutschen Literatur an und schreibt sie virtuos in unsere Gegenwart fort, versteht es aber zugleich meisterlich, sie mit Elementen der russischen oder angelsächsischen Literatur zu verschmelzen."

Die Verleihung findet im Rahmen des Brechtfestivals am 08.02.2013 im Theater Augsburg statt.

Foto: Caren Müller/Wikipedia

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